Was aus Brigitte Bardot nach ihrer Filmkarriere wurde, überrascht bis heute

Brigitte Bardot tot: Französische Filmikone im Alter von 91 Jahren gestorben

Die Nachricht vom Tod der legendären Schauspielerin Brigitte Bardot hat am heutigen Morgen für einen beispiellosen Anstieg der Suchanfragen gesorgt. Über 50.000 Menschen googelten innerhalb weniger Stunden nach der französischen Filmikone, die im Alter von 91 Jahren verstorben ist. Die Fondation Brigitte Bardot bestätigte das Ableben der wohl kontroversesten Persönlichkeit des französischen Kinos. Damit endet ein Leben zwischen Glamour und Skandal, zwischen Mythos und Provokation.

Geboren 1934 in eine wohlhabende Pariser Industriellenfamilie, prägte Bardot Brigitte eine ganze Generation als Sexsymbol und Stilikone der 1960er-Jahre. Ihre Karriere begann als Fotomodell für das Magazin „Elle“, bevor sie 1952 erstmals vor die Filmkamera trat. Der internationale Durchbruch gelang ihr 1956 mit dem skandalumwitterten Film „Und ewig lockt das Weib“, der sie über Nacht zum Superstar machte und Saint-Tropez vom verschlafenen Fischerdorf zum Jetset-Hotspot verwandelte.

Brigitte Bardot Filme: Vom Sexsymbol zur Leinwandlegende

Der Film „Und ewig lockt das Weib“, inszeniert von ihrem damaligen Ehemann Roger Vadim, brach 1956 mit allen prüden Konventionen der Nachkriegszeit. Die 22-jährige Bardot verkörperte eine völlig neue Art von Weiblichkeit: selbstbewusst, sexuell befreit und gefährlich attraktiv. Ihre freizügige Darstellung und der provokante Tanz schockierten das konservative Publikum und faszinierten gleichzeitig Millionen. Die Philosophin Simone de Beauvoir bezeichnete sie als „Lokomotive der Frauengeschichte“ und widmete ihr 1959 einen Essay über das „Lolita-Syndrom“.

In den folgenden zwei Jahrzehnten drehte Bardot rund 45 bis 50 Filme mit den größten Regisseuren ihrer Zeit. Jean-Luc Godard besetzte sie in „Die Verachtung“, Louis Malle und Henri-Georges Clouzot schufen mit ihr Meisterwerke wie „Privatleben“ und „Die Wahrheit“. Ihr Gesicht mit dem charakteristischen Schmollmund wurde zum Inbegriff des 1960er-Jahre-Glamours und inspirierte unzählige Künstler und Designer weltweit.

Bardot und Serge Gainsbourg: Die musikalische Zusammenarbeit

Parallel zur Filmkarriere nahm sie zahlreiche Chansons auf, viele davon komponiert von Serge Gainsbourg, mit dem sie auch eine leidenschaftliche Affäre hatte. Titel wie „Bonnie and Clyde“ oder die erste Fassung von „Je t’aime… moi non plus“ wurden zu Kultliedern einer rebellischen Generation. Ihr Privatleben las sich wie ein Boulevard-Roman: vier Ehen, darunter mit dem deutschen Industriellenerben Gunter Sachs, und unzählige Affären sorgten für ständige Schlagzeilen in der Boulevardpresse.

Brigitte Bardot Tierschutz: Der radikale Karrierebruch 1973

Anfang der 1970er-Jahre vollzog Bardot eine Kehrtwende, die Hollywood schockierte. Mit knapp 40 Jahren beendete sie ihre Filmkarriere abrupt und unwiderruflich. Sie weigerte sich, auf der Leinwand zu altern, und der konstante Medienrummel hatte sie zermürbt. Sie zog sich in ihre Villa „La Madrague“ in Saint-Tropez zurück und widmete sich fortan mit derselben Leidenschaft dem Tierschutz.

1986 gründete sie die Fondation Brigitte Bardot, die sich international gegen Robbenjagd, Pelzhandel und Tierquälerei einsetzte. Die Sea Shepherd Conservation Society benannte sogar einen Trimaran nach ihr. Bardot verkaufte Schmuck und Besitztümer, um ihre Stiftung zu finanzieren. Der einstige Glamour-Star hatte eine neue Mission gefunden, die ihm echter und bedeutsamer erschien als die Oberflächlichkeit Hollywoods.

Brigitte Bardot kontrovers: Die politische Radikalisierung im Alter

Doch dieser zweite Lebensabschnitt brachte auch die Schattenseiten zum Vorschein. In den 1990er-Jahren radikalisierte sich Bardot politisch und bekannte sich offen zur Unterstützung des rechtsextremen Front National. 1992 heiratete sie einen engen Vertrauten von Parteigründer Jean-Marie Le Pen. In Büchern und Interviews äußerte sie sich wiederholt menschenfeindlich über Migranten, Muslime und andere Gruppen, was mehrfach zu Verurteilungen wegen Volksverhetzung und Aufrufs zu Rassenhass führte.

Sie bezeichnete sich selbst als „Menschenhasserin“, die ihr Gleichgewicht nur noch bei Tieren finde. Aus der einstigen Ikone der sexuellen Befreiung war eine verbitterte, polarisierende Figur geworden, die ihre Prominenz für fragwürdige politische Botschaften nutzte. Diese Entwicklung überschattete in den letzten Jahrzehnten zunehmend ihr filmisches Erbe und ihre unbestreitbaren Verdienste im Tierschutz.

Das Vermächtnis von Brigitte Bardot zwischen Ikone und Provokation

Mit dem Tod von Brigitte Bardot endet ein Leben voller Widersprüche. Sie war gleichzeitig Befreierin und Provokateur, Vorreiterin und Reaktionärin, Ikone und Hassfigur. Für die einen bleibt sie die unvergessliche Leinwandgöttin, die das Kino der 1960er-Jahre prägte wie kaum eine andere. Für andere ist sie untrennbar verbunden mit ihren umstrittenen politischen Ansichten der späten Jahre.

Die Nachrufe zeichnen das Bild einer außergewöhnlich komplexen Persönlichkeit: Eine Frau, die mit 22 Jahren die Welt eroberte, mit 40 allem entsagte und ihre letzten Jahrzehnte in selbstgewählter Isolation verbrachte. Ihr Einfluss auf Mode, Film und Popkultur wirkt bis heute nach. Dass zehntausende Menschen heute nach ihr suchen, zeigt: Bardot bleibt eine Figur, die niemanden gleichgültig lässt. Ihr Tod markiert das Ende einer Ära und lädt ein zur kritischen Auseinandersetzung mit einem der schillerndsten und umstrittensten Leben des 20. Jahrhunderts.

Was bleibt dir von Brigitte Bardot am stärksten in Erinnerung?
Ihre legendären Filme der 60er
Ihr Engagement für Tierschutz
Ihre Skandale und Kontroversen
Ihr Stil und ihre Schönheit
Ihre musikalische Zusammenarbeit mit Gainsbourg

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