Wenn dein Hund morgens schwer aufsteht – diese Lebensmittel geben ihm seine Beweglichkeit zurück

Wenn der treue Begleiter, der jahrelang an unserer Seite durch dick und dünn gegangen ist, plötzlich zögert, bevor er die Treppe hinaufsteigt, oder morgens nur mühsam aufsteht, bricht es vielen Hundebesitzern das Herz. Arthrose und andere Gelenkbeschwerden gehören zu den häufigsten Erkrankungen bei Hunden. Nach verschiedenen veterinärmedizinischen Studien sind etwa 20 bis 25 Prozent aller Hunde im Laufe ihres Lebens betroffen, wobei das Risiko mit zunehmendem Alter deutlich steigt. Eine große Untersuchung mit über 131.000 Hunden dokumentierte eine Arthrosebetroffenheit von knapp 25 Prozent. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Ernährung können wir unseren Vierbeinern helfen, ihre Lebensqualität deutlich zu verbessern und Schmerzen zu lindern.

Omega-3-Fettsäuren: Die unterschätzte Waffe gegen Entzündungen

Während viele Hundehalter bei Gelenkproblemen sofort an Glucosamin denken, übersehen sie oft einen weitaus wirksameren Nährstoff: Omega-3-Fettsäuren, insbesondere EPA und DHA. Diese marinen Fettsäuren sind nachweislich wirksam, denn Omega-3-Fettsäuren besitzen entzündungshemmende Wirkung, die bei Arthrose von entscheidender Bedeutung ist. Die veterinärmedizinische Fachliteratur empfiehlt eine multimodale Therapie, bei der die Ernährungsanpassung mit Omega-3-Fettsäuren eine zentrale Rolle spielt.

Hochwertige Quellen für diese essentiellen Fettsäuren sind Fischöl aus Wildfang wie Lachs, Sardinen oder Makrele sowie Krillöl, das zusätzlich das Antioxidans Astaxanthin enthält. Die empfohlene Dosierung liegt bei etwa 50 bis 100 Milligramm EPA und DHA pro Kilogramm Körpergewicht täglich. Ein 20 Kilogramm schwerer Hund benötigt also zwischen 1000 und 2000 Milligramm kombiniertes EPA und DHA. Wichtig: Die Qualität des Öls ist entscheidend. Achten Sie auf molekular destillierte Produkte, die frei von Schwermetallen sind.

Grünlippmuschel: Das Superfood aus dem Meer

Die neuseeländische Grünlippmuschel verdient besondere Aufmerksamkeit und wird in der veterinärmedizinischen Praxis zunehmend als natürliche Ergänzung bei Gelenkbeschwerden eingesetzt. Nicht ohne Grund, denn Grünlippmuschel enthält EPA und DHA sowie Glucosaminoglykane und andere bioaktive Substanzen, die synergetisch wirken. Die empfohlene Tagesdosis liegt üblicherweise bei 15 bis 25 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Achten Sie darauf, dass das Pulver kaltverarbeitet wurde, da Hitze die empfindlichen Wirkstoffe zerstören kann.

Kollagen und Knochenbrühe: Traditionelles Heilmittel neu entdeckt

Was Großmütter seit Generationen wussten, wird heute in der Veterinärmedizin zunehmend geschätzt: Knochenbrühe liefert wertvolle Nährstoffe für alternde Gelenke. Das darin enthaltene Kollagen Typ II liefert Glycin, Prolin und Hydroxyprolin, Aminosäuren, die als Bausteine für Knorpelgewebe dienen können. Selbst gekochte Knochenbrühe sollte mindestens 12 bis 24 Stunden köcheln, damit sich die wertvollen Nährstoffe aus Knochen, Knorpel und Bindegewebe lösen.

Verwenden Sie ausschließlich Bio-Knochen von Rind, Huhn oder Lamm und fügen Sie einen Schuss Apfelessig hinzu, um die Mineralstoffextraktion zu verbessern. Ihr Hund kann täglich 50 bis 100 Milliliter dieser nährstoffreichen Brühe über sein Futter erhalten. Die Zubereitung mag zeitaufwendig erscheinen, doch Ihr Vierbeiner wird die Investition mit gesteigerter Mobilität danken.

Glucosamin und Chondroitin: Bewährte Knorpelbausteine

Diese beiden Substanzen werden häufig zusammen erwähnt und in der Gelenktherapie eingesetzt. Glucosamin unterstützt die Bildung von Glykosaminoglykanen, wichtigen Bestandteilen des Knorpels, während Chondroitin Wasser im Knorpel bindet und ihm Elastizität verleiht. Die Bioverfügbarkeit oral verabreichter Präparate kann allerdings stark variieren, weshalb die Qualität des Produkts entscheidend ist.

Für optimale Ergebnisse sollten Sie auf pharmazeutische Qualität achten und eine ausreichend hohe Dosierung wählen: etwa 20 Milligramm Glucosamin und 15 Milligramm Chondroitin pro Kilogramm Körpergewicht täglich. Die Wirkung tritt nicht sofort ein. Rechnen Sie mit einer Anlaufzeit von vier bis acht Wochen, bevor Sie eine merkliche Verbesserung der Beweglichkeit beobachten können.

Antioxidantien: Unterstützung gegen oxidativen Stress

Oxidativer Stress kann Entzündungsprozesse in den Gelenken verschlimmern. Antioxidantien neutralisieren freie Radikale und können so zur Linderung beitragen. Vitamin E schützt Zellmembranen vor oxidativen Schäden, empfohlene Dosierung etwa 10 bis 15 IE pro Kilogramm Körpergewicht. Vitamin C ist wichtig für die Kollagensynthese, empfohlene Dosierung etwa 10 bis 20 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Selen arbeitet synergistisch mit Vitamin E, empfohlene Dosierung etwa 0,05 bis 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht.

Besonders interessant ist Kurkuma in Kombination mit Piperin aus schwarzem Pfeffer, da diese Verbindung die Bioverfügbarkeit des entzündungshemmenden Curcumins deutlich erhöht. Eine antioxidantienreiche Ernährung wird in der Fachliteratur als sinnvolle Ergänzung der Arthrosetherapie beschrieben und lässt sich relativ einfach in den Futterplan integrieren.

Gewichtsmanagement: Der unterschätzte Faktor

Jedes überflüssige Gramm bedeutet zusätzliche Belastung für schmerzende Gelenke. Eine große veterinärmedizinische Studie mit über 131.000 Hunden zeigte eindeutig: Übergewichtige Hunde hatten eine Arthrosebetroffenheit von 50,8 Prozent, während normalgewichtige Hunde nur zu 36,7 Prozent betroffen waren. Eine Gewichtszunahme nach der Geschlechtsreife erhöht das Arthroserisiko nachweislich. Das bedeutet: Gewichtsreduktion kann die Beschwerden erheblich lindern und ist oft wirkungsvoller als so manches teure Supplement.

Setzen Sie auf proteinreiche, kohlenhydratarme Ernährung mit moderatem Fettgehalt. Hochwertiges Protein von mindestens 25 bis 30 Prozent in der Trockensubstanz erhält die Muskulatur, die wiederum die Gelenke stabilisiert und entlastet. Vermeiden Sie getreidelastige Futtermittel, da diese oft zu Übergewicht führen und möglicherweise entzündungsfördernd wirken können.

Praktische Umsetzung im Alltag

Eine gelenkfreundliche Ernährung muss nicht kompliziert sein. Beginnen Sie mit einem hochwertigen Basisfutter und ergänzen Sie gezielt. Dokumentieren Sie die Mobilität Ihres Hundes in einem Tagebuch. Notieren Sie, wie leicht er aufsteht, wie weit er ohne Beschwerden läuft und wie sein allgemeines Wohlbefinden ist. Nach vier bis sechs Wochen konsequenter Ernährungsumstellung sollten Sie erste Verbesserungen bemerken.

Die Zusammenarbeit mit Ihrem Tierarzt

Ernährungsanpassungen ersetzen keine tierärztliche Behandlung, sondern ergänzen sie. Besprechen Sie jeden Ergänzungsplan mit Ihrem Veterinär, besonders wenn Ihr Hund bereits Medikamente erhält. Omega-3-Fettsäuren können beispielsweise die Blutgerinnung beeinflussen, was vor Operationen relevant sein kann. Eine ganzheitliche Therapie kombiniert idealerweise Schmerzmanagement, physiotherapeutische Maßnahmen und gezielte Ernährungsoptimierung.

Ihr Hund hat ein Leben lang bedingungslose Liebe geschenkt. Jetzt, wo seine Gelenke schmerzen und jede Bewegung zur Herausforderung wird, liegt es an uns, ihm mit durchdachter Ernährung den Lebensabend so angenehm wie möglich zu gestalten. Die Veterinärmedizin gibt uns wissenschaftlich fundierte Werkzeuge dazu. Nutzen wir sie mit der gleichen Hingabe, die unsere Vierbeiner uns täglich entgegenbringen.

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