Wer durch das Angebot von Amazon Prime Video scrollt, kennt das Problem: Sobald der Cursor über einem Titel verweilt, starten automatisch Trailer und Vorschauen. Diese Autoplay-Funktion verbraucht nicht nur Datenvolumen, sondern wirft auch Fragen zum Datenschutz auf. Die gute Nachricht ist, dass sich diese Funktion mit wenigen Handgriffen deaktivieren lässt und damit mehr Kontrolle über die eigene Streaming-Erfahrung zurückgewinnt.
Warum Autoplay bei Amazon Prime Video nerven kann
Amazon Prime Video startet automatisch Trailer und Vorschauen, sobald man mit dem Cursor über einem Titel verweilt. Diese Funktion hat gleich mehrere Nachteile, die viele Nutzer unterschätzen. Jedes automatisch gestartete Video verbraucht Datenvolumen reduzieren, was besonders bei begrenzten Datentarifen oder langsamen Internetverbindungen ärgerlich ist. Gleichzeitig sammelt Amazon durch diese Funktion Informationen über das Nutzungsverhalten.
Jedes Video, das automatisch abgespielt wird, wird registriert, selbst wenn man nur versehentlich mit der Maus darüber gefahren ist. Diese Daten fließen in das Nutzerprofil ein und beeinflussen die Empfehlungen auf der Plattform. Datenschutzbewusste Nutzer sollten hier aufmerksam sein und die entsprechenden Einstellungen prüfen.
So schaltet man Autoplay in wenigen Schritten aus
Die Deaktivierung der Autoplay-Funktion ist unkompliziert und funktioniert sowohl am Desktop als auch in der mobilen App. Die Änderungen werden sofort wirksam und gelten für alle Geräte, auf denen man mit demselben Konto angemeldet ist. Ein erneuter Login ist nicht erforderlich.
Deaktivierung am Computer
Wer Amazon Prime Video am Desktop nutzt, öffnet die Webseite im Browser und meldet sich an. Oben rechts findet sich das Profilbild oder der Name, auf den man klickt. Im Dropdown-Menü wählt man den Punkt Konto und Einstellungen. Dort ruft man den Reiter Player auf und stellt die Option Automatische Wiedergabe auf Aus. Fertig.
Deaktivierung in der Prime Video App
In der mobilen App gestaltet sich der Vorgang ähnlich einfach. Man öffnet die Prime Video App auf dem Smartphone oder Tablet und tippt auf das Profilbild. In den Einstellungen findet sich unter Wiedergabe die Autoplay-Option, die man einfach deaktiviert. Die Änderung synchronisiert sich automatisch mit allen anderen Geräten.
Welche Daten Amazon über das Nutzungsverhalten sammelt
Die Datenschutzproblematik reicht tiefer als man zunächst vermuten würde. Amazon Prime Video verarbeitet verschiedene personenbezogene Daten automatisch, sobald der Dienst genutzt wird. Dazu gehören Informationen über Interaktionen mit Inhalten und Diensten, die über Amazon verfügbar sind. Konkret sammelt die Plattform Daten über das Herunterladen und Streamen von Inhalten, Wiedergabedetails, die Inhaltsnutzungshistorie, Interaktionen mit verschiedenen Titeln, Standortinformationen sowie Informationen über Computer und Geräte.

Diese Informationen ermöglichen Rückschlüsse auf Interessen und Vorlieben. Die gesammelten Daten nutzt Amazon zur Optimierung der eigenen Plattform und für Empfehlungen. Da Amazon ein Ökosystem aus Onlineshop, Streaming-Dienst und weiteren Produkten betreibt, können diese Daten plattformübergreifend verknüpft werden. Wer die Autoplay-Funktion deaktiviert, verhindert zumindest, dass versehentliche Interaktionen das eigene Profil verfälschen.
Weitere Einstellungen zur Kontrolle der eigenen Daten
Wer die Autoplay-Funktion deaktiviert, sollte auch andere Einstellungen überprüfen. In den Kontoeinstellungen finden sich weitere relevante Optionen zur Kontrolle der eigenen Daten, die oft übersehen werden.
Wiedergabeverlauf anpassen
Amazon bietet die Möglichkeit, einzelne Titel aus dem Wiedergabeverlauf zu entfernen. Dies kann hilfreich sein, um zu verhindern, dass versehentlich angesehene Inhalte das Profil beeinflussen und die Empfehlungen verfälschen. Diese Funktion findet sich direkt im Konto unter den Wiedergabeeinstellungen und ist mit wenigen Klicks erreichbar.
Download-Qualität anpassen
In der App lässt sich außerdem die Download-Qualität anpassen. Wer eine geringere Qualitätsstufe wählt, spart Speicherplatz und Datenvolumen, ohne notwendigerweise sichtbare Qualitätseinbußen hinnehmen zu müssen. Gerade für unterwegs eine praktische Option.
Separate Profile nutzen
Das Erstellen verschiedener Profile für unterschiedliche Haushaltsmitglieder verhindert, dass sich verschiedene Sehgewohnheiten vermischen. Jedes Profil erhält dadurch passendere Empfehlungen und die Datensammlung bleibt getrennt. Eine sinnvolle Funktion für Familien oder Wohngemeinschaften.
Warum sich die Anpassung lohnt
Die Deaktivierung der Autoplay-Funktion mag wie eine Kleinigkeit erscheinen, hat aber messbare Auswirkungen. Der Datenverbrauch lässt sich spürbar reduzieren, was besonders bei begrenzten Tarifen relevant ist. Gleichzeitig erhält man mehr Kontrolle über die eigenen digitalen Fußabdrücke und entscheidet bewusster, welche Inhalte man wirklich ansehen möchte.
Streaming-Dienste leben von Nutzerdaten, und Funktionen wie Autoplay sind so gestaltet, dass sie Informationen sammeln. Wer diese Mechanismen versteht und aktiv gegensteuert, behält die Kontrolle über sein digitales Leben. Die wenigen Minuten für die Anpassung der Einstellungen sind eine Investition in mehr Datenschutz und eine angenehmere Nutzererfahrung.
Moderne Techniknutzung bedeutet nicht, jeden voreingestellten Standard zu akzeptieren. Gerade bei Streaming-Diensten, die täglich genutzt werden, lohnt sich der kritische Blick auf die Einstellungen. Mit deaktiviertem Autoplay streamt man bewusster, spart Datenvolumen und gibt gleichzeitig ein Signal: Die eigenen Daten bleiben unter eigener Kontrolle.
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