Wer im Dezember dem grauen Winterwetter Europas entfliehen möchte, findet in Oaxaca ein wahres Juwel im Süden Mexikos. Diese koloniale Stadt bietet gerade jetzt die perfekte Mischung aus angenehmen Temperaturen, authentischer Kultur und erschwinglichen Preisen – ideal für ein verlängertes Wochenende als Alleinreisender. Während andere Reiseziele im Dezember überlaufen und teuer sind, präsentiert sich Oaxaca in seiner schönsten Form: Die Regenzeit ist vorbei, die Luft ist klar, und die festliche Stimmung vor Weihnachten durchzieht die gepflasterten Straßen.
Warum Oaxaca im Dezember perfekt für Alleinreisende ist
Die Stadt im Hochland liegt auf etwa 1.500 Metern Höhe und genießt im Dezember ein fantastisches Klima mit Tagestemperaturen um die 25 Grad und kühlen Abenden. Als Alleinreisender profitierst du von der offenen und gastfreundlichen Atmosphäre – Oaxaca ist bekannt für seine entspannte Lebensart und gilt als einer der sichersten Orte Mexikos für Soloreisende. Die kompakte Innenstadt lässt sich problemlos zu Fuß erkunden, und die lebendige Backpacker-Szene macht es leicht, Gleichgesinnte zu treffen.
Die kulinarische Hauptstadt Mexikos entdecken
Oaxaca trägt nicht umsonst den Titel der gastronomischen Hauptstadt des Landes. Hier kannst du dich durch eine erstaunliche Vielfalt an regionalen Spezialitäten probieren, ohne dein Budget zu sprengen. Die berühmten Mole-Saucen gibt es hier in sieben verschiedenen Varianten – von der dunklen, schokoladigen Mole Negro bis zur scharfen Mole Amarillo. Auf den Märkten bekommst du authentische Gerichte bereits ab 2 bis 4 Euro pro Mahlzeit.
Der Mercado 20 de Noviembre ist ein Paradies für Feinschmecker. Hier reihen sich Dutzende von kleinen Ständen aneinander, an denen frisch gegrilltes Fleisch, Tlayudas (riesige knusprige Tortillas mit Belag) und dampfende Tamales serviert werden. Als Alleinreisender kannst du dich einfach an einen Tresen setzen und beobachten, wie dein Essen vor deinen Augen zubereitet wird – ein authentisches Erlebnis, das gleichzeitig Gelegenheit für spontane Gespräche bietet.
Verpasse nicht die lokalen Mezcalerias, in denen du das berühmte Agaven-Destillat probieren kannst. Ein kleines Glas kostet zwischen 1,50 und 3 Euro, und oft erklärt dir der Barkeeper gerne die Unterschiede zwischen den verschiedenen Sorten – eine gesellige Angelegenheit, bei der du schnell mit anderen Reisenden ins Gespräch kommst.
Koloniales Erbe und künstlerisches Flair
Die UNESCO-Welterbe-Altstadt von Oaxaca ist ein Freilichtmuseum kolonialer Architektur. Die pastellfarbenen Gebäude, kunstvollen Innenhöfe und prächtigen Kirchen schaffen eine Atmosphäre, die zum stundenlangen Umherstreifen einlädt. Der Eingang zu den meisten Kirchen ist kostenlos, darunter auch die beeindruckende Templo de Santo Domingo mit ihrer überwältigenden goldenen Innenausstattung.
Besonders im Dezember verwandelt sich das angrenzende ehemalige Kloster in eine lebendige Kulisse für kulturelle Veranstaltungen. Das ethnobotanische Museum im Klostergarten kostet etwa 5 Euro Eintritt und bietet faszinierende Einblicke in die indigene Pflanzenwelt der Region. Die Führungen finden auch auf Englisch statt und sind eine hervorragende Möglichkeit, mehr über die zapotekische und mixtekische Kultur zu erfahren.
Märkte und Handwerkskunst
Als Alleinreisender bieten dir die Märkte von Oaxaca nicht nur günstige Einkaufsmöglichkeiten, sondern auch authentische Begegnungen. Der Mercado de Abastos, einer der größten indigenen Märkte Mexikos, ist ein labyrinthisches Gewirr aus Gängen, in denen von frischen Chapulines (gerösteten Heuschrecken) bis zu handgewebten Textilien alles angeboten wird.
Die umliegenden Dörfer sind für ihre Handwerkskunst berühmt: Teotitlán del Valle für Teppiche, San Bartolo Coyotepec für schwarze Keramik und Arrazola für bunte Alebrijes-Figuren. Diese Orte erreichst du mit lokalen Collectivos (Sammeltaxis), die vom zweiten Klasse-Busbahnhof abfahren und zwischen 1 und 2 Euro pro Fahrt kosten. Ein Tagesausflug zu einem oder zwei dieser Dörfer ist eine lohnende Investition und bietet tiefe Einblicke in traditionelle Handwerkstechniken.

Monte Albán: Zeitreise zu den Zapoteken
Etwa zehn Kilometer außerhalb der Stadt thront auf einem Bergrücken die archäologische Stätte Monte Albán – eine der bedeutendsten präkolumbischen Ruinenstätten Mexikos. Der Eintritt kostet rund 7 Euro, und die Anreise mit dem Collectivo schlägt mit etwa 1,50 Euro zu Buche. Am besten besuchst du die Stätte am frühen Morgen, wenn die Luft noch frisch ist und die anderen Besucher noch nicht eingetroffen sind.
Die Aussicht von der Großen Plaza über das Tal von Oaxaca ist atemberaubend, und als Alleinreisender kannst du dir alle Zeit nehmen, durch die weitläufige Anlage zu wandern und die Atmosphäre auf dich wirken zu lassen. Nimm ausreichend Wasser und Sonnenschutz mit – oben auf dem Plateau gibt es kaum Schatten.
Praktische Tipps für die Fortbewegung
Die Altstadt von Oaxaca ist kompakt und fußgängerfreundlich. Alles Wichtige erreichst du innerhalb von 15 bis 20 Minuten zu Fuß. Für längere Strecken gibt es günstige Stadtbusse, die zwischen 0,40 und 0,60 Euro kosten. Taxis sind ebenfalls erschwinglich – eine Fahrt innerhalb der Stadt sollte nicht mehr als 3 bis 4 Euro kosten. Vereinbare den Preis am besten vor der Fahrt.
Der Flughafen liegt etwa zehn Kilometer vom Zentrum entfernt. Die Shuttle-Busse kosten rund 4 Euro pro Person, Taxis etwa 12 bis 15 Euro. Als Alleinreisender kannst du am Flughafen oft andere Reisende finden, um dir ein Taxi zu teilen.
Unterkunft mit kleinem Budget
Oaxaca bietet eine hervorragende Auswahl an Budget-Unterkünften, die perfekt für Alleinreisende sind. Hostels mit Schlafsälen findest du bereits ab 8 bis 12 Euro pro Nacht. Viele davon verfügen über gemeinschaftliche Küchen, Dachterrassen und organisieren abendliche Aktivitäten – ideal, um andere Reisende kennenzulernen.
Wenn du lieber etwas mehr Privatsphäre möchtest, gibt es einfache Privatunterkünfte ab etwa 20 bis 25 Euro pro Nacht. Die besten Viertel zum Übernachten sind rund um den Zócalo (Hauptplatz) oder im ruhigeren Viertel Jalatlaco, das nur wenige Gehminuten vom Zentrum entfernt liegt und für seine bunten Straßen und Street-Art bekannt ist.
Dezember-Besonderheiten nutzen
Im Dezember erlebst du in Oaxaca besondere Festlichkeiten, die das kulturelle Erbe der Region widerspiegeln. Die Nacht der Radieschen am 23. Dezember ist ein skurriles Fest, bei dem kunstvoll geschnitzte Radieschen-Skulpturen auf dem Zócalo ausgestellt werden – ein einzigartiges Spektakel, das du nirgendwo sonst erleben wirst.
Die Posadas, traditionelle Weihnachtsfeiern, finden in den neun Tagen vor Weihnachten statt. In vielen Vierteln gibt es Prozessionen mit Musik, gefolgt von gemeinschaftlichen Festen. Als Besucher bist du oft herzlich eingeladen, dich anzuschließen – eine wunderbare Gelegenheit, die lokale Kultur hautnah zu erleben.
Geld sparen wie ein Profi
Kaufe dein Wasser in großen Flaschen in Supermärkten statt in kleinen Läden – das spart bis zu 50 Prozent. Die großen Ketten bieten auch günstige Snacks und Obst für unterwegs. Für Mahlzeiten orientiere dich an den Lokalen, wo die Einheimischen essen – diese sind nicht nur günstiger, sondern meist auch authentischer.
Viele Sehenswürdigkeiten haben an bestimmten Wochentagen freien Eintritt oder reduzierten Preis. Erkundige dich in deiner Unterkunft oder im städtischen Tourismusbüro am Zócalo nach aktuellen Angeboten. Kostenlose Walking-Tours werden täglich angeboten und funktionieren auf Trinkgeldbasis – eine ausgezeichnete Möglichkeit, die Stadt kennenzulernen und andere Reisende zu treffen.
Die Atmosphäre in Oaxaca ist entspannt und einladend, was es zu einem perfekten Ziel für dein erstes Wochenende als Alleinreisender oder für erfahrene Soloreisende macht. Die Kombination aus kulturellem Reichtum, kulinarischen Höhepunkten und erschwinglichen Preisen macht jeden Tag zu einem Abenteuer, ohne dass du dabei dein Budget überstrapazierst. Pack deinen Rucksack und lass dich von dieser außergewöhnlichen Stadt verzaubern.
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